Als ich neulich mit meinem 8 jährigen Neffen unterwegs war stellte sich für mich folgende Frage:
Darf er eigentlich im Auto vorne sitzen?
Mir war klar, dass er eine Sitzschale braucht, denn er ist noch lange nicht 150cm groß, oder 12 Jahre alt. Diese beiden Zahlen hatte ich irgendwie noch im Kopf. Eine kurze Nachfrage bei meiner Schwägerin wurde von ihr nur mit einem Schulterzucken erwidert. „Genau weiß ich es auch nicht, mit Sitzschale hat er schon vorne gesessen“
Zusätzlich zu den Zahlen, schwirrte in meinem Kopf der Gedanke herum, dass Kinder unter 12 nur vorne sitzen dürfen, wenn hinten alle Plätze besetzt sind. Vielleicht erinnerte es mich auch nur aus an Kindheit, dass ist ja auch schon ein paar Tage her.
Wo finde ich des Rätsels Lösung?
§21, Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt Aufschluss darüber ab wann ein Kind im Auto wo sitzen darf.
Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, dürfen in Kraftfahrzeugen auf Sitzen, für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben sind, nur mitgenommen werden, wenn Rückhalteeinrichtungen für Kinder benutzt werden, die den genannten Anforderungen genügen und für das Kind geeignet sind.
Ob die Anforderungen des Kindersitzes für sein Kind geeignet sind kann man jeder Bedienungsanleitung entnehmen.
Mit anderen Worten
Es ist ganz egal wo ein Kind im Auto sitzt (bis auf den Fahrersitz 😉 ). Wichtig ist, dass es einen Kindersitz hat, der dem Alter bzw. der Größe entspricht. Wenn ein Kind, im Kindersitz, auf dem Fahrersitz sitzt, sollte man den Beifahrersitz ganz nach hinten machen. Im Falle eines Unfalls könnte der Beifahrerairbag, das Kind verletzen als retten. Airbags sind für Erwachsenenköpfe ausgelegt. Klingt irgendwie logisch, dass so ein leichter Kinderkopf anders auftrifft als ein Erwachsenenkopf.
Babyschalen dürfen bei eingeschalteten Beifahrerairbag NIE entgegen der Fahrtrichtung befestigt werden. Sollte ein abschalten nicht möglich sein, MUSS die Babyschale auf den Rücksitz. Wer dies nicht macht, handelt laut § 35a StVZO ordnungswidrig.
Na dann, allezeit gute Fahrt
Papa Torsten