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Ronjas Buch - Wer früher kommt ist länger da

Ole,ole
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„Geht`s aufs Feld und spüilt Fußball“

Heut war das große Spiel Deutschland : Inselaffen.

Dazu sag ich nur eins “ 4:1 “

Mama hat Papa verboten, meinen Inkubator dekorativ mit Deutschland-Fan-Equipment zu behängen. Naja, echte Fußballliebe kommt vom Herzen und nicht durch Fähnchen.

Heute Morgen durfte Mama mich das erste Mal waschen. Richtig eingesaut hab` ich mich nicht, wie ich schon gesagt habe, spare ich mir das für Papa auf. Bei Mamas kleiner Katzenwäsche ist mir dann doch nen kleiner „Pumps mit Land“ raus gerollt. Der Waschlappen hat wohl etwas gekillert.

Sauber wie ich war, hab ich dann erst mal mit Papa gekuschelt. Irgendwie war ich so heiß, dass ich mich auf Papas Haut eingebrannt habe 😉

Links: die kleinen Fingerchen

weiter Unten: der Ellenbogen

Alle Medikamente wurden heute abgesetzt. Muss aber noch weiter beobachtet werden.

Nachdem ich mit Schwester Kerstin und Schwester Sylvia das Fußballspiel geguckt habe <gesungen> <“vier zu eins, vier zu eins, vier zu eins“> sind Mama und Papa wieder vorbei gekommen. Auf den Sieg hat mir Schwester Sylvia erst mal ´nen Humpen voll mit Mamas Milch gegeben. Hui, das war lecker. Und zur Überraschung hab ich dann auch etwas für Papa da gelassen. Das durfte er dann mal schön weg machen. Quasi einmal das Rundumsorglospaket mit Fiebermessen usw.

Sauber, wie ich war, ging´s dann sofort zu Mama. Oh man, dieses Mal haben wir richtig, richtig lange gekuschelt. So lange bis Mamas Blase fast geplatzt wäre. Nächstes Mal leihe ich ihr eine Windel von mir.

Mama hat sich jetzt eine Hebamme zur Nachbetreuung genommen. Die hat ihr heute direkt mal den Faden von meinem Notausgang gezogen.

In diesem Sinne <jubel> „Deutschland, Deutschland, Deutschland, Deutschland“

<fahneschwenk>

Ronja

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Die Milch macht´s!
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Hallöle

Gestern hab ich zum ersten Mal Mutters Powerdrink aus Eigenproduktion bekommen und <Zack> 50g drauf, in nur einer Nacht. Pro Woche sind das 350g, mal 52 Wochen macht dann 18,2 Kilo. Nicht schlecht fürs erste Jahr! Naja theoretisch jedenfalls. Bei dem, was Papa heute Morgen allerdings in meiner Windel entdeckt hat, wird das so nicht klappen. Eine volle Ladung.

Heute Nachmittag hat erst der Papa mit mir geknuddelt, der hat aber kurz vorher ´nen Kaffee und ´ne Flasche Bionade getrunken. Da ging es ihm wie gestern der Mama. Er hat es allerdings nicht mehr ausgehalten. Und wir mussten wechseln. Als er wieder da war, meinte er, es wäre kurz vorm Blasensprung gewesen, darauf eine der Schwestern „kein Problem damit kennen wir uns aus“.

Nachdem die Mama das Knuddeln übernommen hatte, hat sie erst mal gezeigt, dass sie ein echter Knuddelprofi ist und ich natürlich auch. Stunden haben wir da gelegen und einfach so getan, als wäre ich noch innen. Schön war es.

Heute war ich wieder ein paar Stunden weniger an der „Cpap-Beatmungsmaschine“. Klappt immer besser. Dieses Bild ist beim Fieber messen entstanden. Nein, natürlich nicht, ich war einfach nur so zufrieden.

Mamas Spruch des Tages war „Wenn mich ´ne Mücke in die Beine sticht, wird sie ertrinken, so viel Wasser wie ich habe.“

So, das war´s. Übrigens heute Morgen, vor einer Woche, um 8:06 wurde ich geboren. Ja, ja die Zeit vergeht.

 

*knuddel*

Ronja

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In der Ruhe liegt die Kraft
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Tach auch.

Meine beiden Erzeuger hatten heute im Ronny-Haus ein gemeinsames Frühstück mit den anderen Bewohnern, was wohl einmal pro Woche stattfindet. War sehr lecker haben sie gesagt. Nicht so lecker war mein Mittagessen, das kam nämlich auf der falschen Seite wieder raus. Danach war ich fertig wie ein Mettbrötchen und wollte auch nicht mehr „känguruhen“.

So hab´ ich dann den ganzen Nachmittag verpennt, genau wie Papa. Nur Mama hatte keine Ruhe, weil die Schwestern gesagt haben, dass sie anrufen, wenn ich wach bin und gewickelt werden soll. Haben sie aber nicht, weil ich so schön geschlafen habe.

Hinterher waren sie dann doch noch da und haben mir beim Schlafen zugeschaut. Naja, so süß wie ich bin, da macht das ja auch Spaß. Mama musste dann noch mein Frühstück für morgen zapfen und Papa wollte heute mal Portugal gegen Spanien gucken.

So, morgen will ich mal wieder etwas fitter sein, der Rest vom Essen blieb ja heute drin, da hab ich bestimmt wieder ein paar Gramm mehr drauf.

Gute Nacht, Eure Ronja.

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Nur noch Mama-Powerdrinks
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Kuckuck, heute fangen wir mal mit einem Suchbild an… und? Was fällt auf?

Richtig, drei Strippen Infusionen fehlen. Irgendwie hab ich mir heute Morgen die Nadel heraus gezogen und die Ärztin war der Meinung, dass wir es ruhig ohne Infusionen versuchen könnten. Dafür aber mehr Mamamilch. Mir soll`s recht sein, schmeckt sowieso besser. 15g sind wieder drauf. Jetzt sind es nur noch drei Sachen bis zur Selbstständigkeit. Das Cpap (der weiß-blaue Schlauch, links), die Nahrungssonde (mittig) und das komische Teil zur Sauerstoffmessung im Blut, dessen Namen ich vergessen habe.

Mama hatte heute Morgen auf´m Pott leider etwas Sprühwurst und damit ich mir nichts einfange, hatte ich heute mit ihr Knuddelverbot. Da musste Papa ran. 3 Stunden haben wir da gelegen und er musste erst ganz zum Schluss auf die Toilette. Papa hat erzählt, dass er heute beim Frühstück nicht so viel Kaffee trinken konnte, weil sich eine Polin im Ronny-Haus zu ihm und Mama gesetzt hat. Ab der Sekunde wo sie am Tisch  saß, hat sie im Deutsch-Polnisch-Slang gelabert wie ein Wasserfall. Da hatten Mama und Papa schnell den Kaffee auf und müssen morgen wohl eher oder später aufstehen.

Mama war heute von den ganzen nächtlichen Pumporgien total k.o. und Papa hat sie ins Bettchen geschickt. Sie hatte aber wie immer Sehnsucht nach mir und ich natürlich auch nach ihr. Lange hat sie es nicht ausgehalten, da saß sie wieder bei mir am Inku. Zur Belohnung war Windeln wechseln angesagt.

Mama meint sie hätte gerne „Die Ärzte“ in meiner Schwangerschaft gehört.

 

Hat das wohl schon Auswirkungen auf mich gehabt? Man weiß es nicht.

Ansonsten, haltet durch, ich komme bald!

Eure Evil Ronja

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Die drei Weisen aus dem Morgenland
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Liebe Brüder und Schwestern.

An jenem Morgen kündigte Erzonkel Olaf frohlockend an, dass ein großes Paket die Herberge „Zum Goldenen Bogen“ erreichen werde. Das Weib und ihr Mann waren sehr aufgeregt, denn sie wussten eine Nachricht, die auf zauberhafte Art und Weise auf ihr Sprechgerät übermittelt wurde, im ersten Moment gar nicht zu deuten. Ein Rückruf brachte aber Licht in das Dunkel der Nacht und so geschah es tatsächlich, dass die drei weisen Tanten aus dem Morgenland jubilierend in der Herberge eintrafen. Tränen der Freude flossen und Geschenke aus Gold, Weihrauch und Myrrhe wurden für das Erstgeborene überreicht.

Mit anderen Worten:

Diana, Karin und Silke sind in aller Herrgottsfrühe losgefahren um MICH zu sehen. Mensch, hab` ich mich gefreut.

Tante Diana war dann als erstes zur Besichtigung im Frühchenzimmer. Ich meine, ich hätte ein paar Krokotränchen kullern sehen, oder warum hat Schwester Sylvia ihr das Megapack Taschentücher gereicht? Naja egal, ich hab` mich ja auch gefreut. Vor allem, dass mich jeder mal gekrault hat, fand ich wirklich schön. Wenn ich groß bin, kraule ich euch auch.

Ich glaube, ich habe einen bleibenden Eindruck hinterlassen, vor allem bei Tante Diana, denn die stand gerade zufällig neben dem Inkubator, als Mama mich schön neu wickeln wollte. Eigentlich hab` ich gedacht, dass Papa mich heute Morgen wickelt, deshalb hatte ich `ne volle Ladung für ihn bereit gehalten, die sich dann torpedoähnlich durch die Öffnung des Inkubators auf Mamas Arm und Tante Diana Hose und Schuhe entlud. War für alle `ne ganz beschissene Situation, selbst für den Inkubator.

Schwester Sylvia war dann so freundlich und hat meine Sauna und den Boden wieder sauber gemacht. Eigentlich haben alle darüber gelacht, so schlimm war es wohl nicht. Durch dieses Schissgeschick hat mich Mama das erste Mal eingemummelt in einer Decke in ihren mütterlichen Armen gehalten. Man könnte meinen, ich hätte es geplant 😉

Noch bekomme ich meine Nahrung über eine Magensonde mit Spritze (links), aber heute hab ich gesehen, dass ich in Zukunft andere Wege nehmen muss.

Wo ich dann schutzlos im Mamas Armen war, gab´s natürlich noch ´ne Knutschattacke …

und Papa hat mich noch gekillert.

Am Abend haben die Schwestern dann gesagt, dass ab jetzt ganz auf die Cpap-Beatmung verzichtet wird.

 

Ein schöner Tag, mit schönen Gästen und schönen Nachrichten.

„Und sie fanden ein Kind, gebettet im Inkubator liegend“ (das Teil an meinem Kopf ist kein Heiligenschein oder eine Lampe die Papa mir installiert hat, es ist das Licht, was sich im Glas spiegelt 😉 )

Eure Ronja

 

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Wann kommt denn der Papa?
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Buenos Dias.

Irgendwie steht dem Papa auf der Stirn geschrieben, dass er am Werkzeugkoffer was kann und sonst auch ziemlich hilfsbereit ist. Mama hat mich heute Morgen gerade gewickelt, da kam von einer Schwester schon die Frage, wann denn wohl der Papa kommt, sie bekommt ein Ventil nicht in die Druckluftdose.  Sie hat es dann wohl doch geschafft. Als er jedoch da war ging gerade zufällig eine von diesen Gelenklampen kaputt, die am Regal befestigt sind um die Inkubatoren zu beleuchten.

Dann hab ich es das erste Mal bei Papa gesehen, dieses Strahlen in den Augen und die riesen Sprechblase über seinem Kopf, in der geschrieben stand „REPARIEREN!“. Blitzschnell hat er Schwester Sylvias verzweifelte Situation an der Lampe erkannt und nur auf ein „könnten Sie mal“ gewartet. Das dauerte ihm aber etwas zu lange und um Zeit zu sparen und seine wochenlange  Werkzeug-Abstinenz zu beenden kam ein „darf ich mal?“

Das wurde natürlich dankend angenommen. Eine kurze Analyse ergab, dass sich eine 4er Inbus Schraube an der Halterung gelöst hat und deshalb der gesamte Raum in Schutt und Asche gelegt und neu aufgebaut werden muss.

Naja, ganz so schlimm war es nicht, aber ´nen 4er Inbus oder einen passenden Schraubendreher hätte er dann schon gebraucht. In einem Raum, wo ausschließlich Frauen arbeiten, oder Ärzte die so gepflegte Hände wie Frauen haben, war es natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, einen 4er Inbus zu finden. Angeblich gäbe es einen Werkzeugkoffer, aber nur Schwester Kerstin weiß, wo der steht, die hat aber erst die Nachmittagsschicht.

Was für ein Glück für Papa. So konnte er sich auf sein Fahrrad schwingen und in den Baumarkt fahren und ein Inbusset kaufen. In der Nachmittagsschicht hat Schwester Kerstin gesagt, dass der Werkzeugkoffer natürlich totaler Müll ist und das Letzte was da drin wäre, sei ein Inbusschlüssel. Papa hat die Lampe dann mit dem Inbusschlüssel aus dem Baumarkt repariert und das Set als Geschenk von mir an die Schwestern der Station 12n mit den Worten “ möge es der Beginn einer großen Werkstatt sein “ überreicht.

Mama hat mich in der Zwischenzeit mal wieder nach allen Regeln der Kunst durchgeknuddelt und verpflegt. Beim Känguruhen haben wir uns wieder gegenseitig gekrault. Hach das war wieder herrlich.

Ich hab wieder etwas zugenommen und meine ersten Tropfen aus einer Flasche getrunken, war aber noch zu anstrengend.

Adios

el bebe Ronja

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Deutschland 4 – Argentinien 0
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Ola!!

So, so, heißester Tag des Jahres. Ich hab´ mein ganzes Leben bis jetzt in 33 Grad Umgebungstemperatur verbracht und ihr stöhnt wegen eines Tags. Und weil das so ein heißer Tag werden sollte und die Deutschen heute spielen, war baden angesagt. Schwester Edeltraud, ich darf Edel sagen, hat sich meiner angenommen und mir gezeigt, was es heißt, keinen Dreck mehr hinter den Ohren zu haben.

 

Papa hat mich abgetrocknet und ´ne neue Windel angezogen. Danach ging es mir mal wieder richtig gut. Die Waage hat gesagt, dass ich wieder ein paar Gramm zugenommen habe. Ich wiege jetzt 1340g. Das sind 80,3839 Täfelchen „Ritter Sport Mini“. Ist doch schon mal was. Alle zwei Stunden bekomme ich Mamas Powerdrink, zurzeit 19 ml pro Ladung (lecker). Leider noch über die Magensonde, aber ich arbeite dran. Papa hatte mich anschließend auf dem Arm.

 

Nachmittags hab ich mit Schwester Grit und Schwester Elke das unglaublich geile Fußballspiel geschaut. „WIR WERDEN WELTMEISTER !!!!!“

Mama und Papa haben das Spiel auf der Großleinwand im Hörsaal der Uniklinik geguckt. Dieses Mal wurde aber mein Inkubator mit einer Deutschlandfahne dekoriert, ich denke, das war der Grund, warum sie so gut gespielt haben.

Nach dem Spiel hat mich Mama dann gewickelt und Fieber gemessen und anschließend haben wir wieder gekänguruht, nach so viel Aufregung tat uns beiden das mal gut.

 

<gesungen> „und wir holen den Pokal ………..“

Tschö mit ö, Eure Ronja