Manchmal können drei Wochen ganz schön lang sein. Wer zum Beispiel hochschwanger im heißen Sommer darauf wartet, dass der neue Erdenbürger das Licht der Welt erblickt, der könnte der Meinung sein, dass „nur“ drei Wochen ziemlich lang sind und es eigentlich „noch“ drei Wochen heißen muss.
Mutter-Kind-Kur, so schnell kanns gehen
Bei Mama und mir war es zu Beginn unserer Kur ähnlich, sie war zwar nicht schwanger, aber es waren „noch“ drei Wochen.
Ja, es ist halt für alle einen Umstellung, wenn man aus der gewohnten Umgebung wegzieht, auch wenn es nur für einen begrenzten Zeitraum ist. Schnell kristallisierte sich aber heraus, dass in so einer Mutter-Kind-Kur eigentlich alles sehr gut geregelt ist. Keiner muss kochen, putzen, oder einkaufen, auf Fragen oder medizinische Probleme wird eine Lösung gefunden und auch die Freizeitgestaltung entpuppt sich als problemlos, denn es sind noch viele andere Muttis mit Kindern da, die etwas unternehmen wollen.
Auch mit der Unterkunft hatten wir einen Treffer gelandet, Insel Fehmarn ist sehr zu empfehlen. Unsere Kur begann Ende November und wir haben uns auf echtes „norddeutsches Schietwetter“ eingestellt, aber so war es gar nicht. Keine Frage, die Zeit der kurzen Hosen und T-Shirts war vorbei, das war uns aber von vornherein klar. Aber wir hatten sehr wenig Regen. Fehmarn wird nicht umsonst „die Sonneninsel der Ostsee“ genannt. Und das war sie auch. Dicke Klamotten waren natürlich trotzdem vonnöten, aber so konnte man wunderbar am Strand spazieren gehen, der direkt vor unserer Kurklinik lag.
Willst du meine Freundin sein? Ja, Nein, Vielleicht
Freunde findet man in einer Kur sehr schnell. Wir haben mit Lilly und Niklas und natürlich ihren Mamas an einem Tisch gesessen. Die Beiden waren zwar nicht in meiner Kindergartengruppe, aber wir haben in unserer Freizeit trotzdem viel zusammen unternommen.
Auf jeder Etage befand sich ein Gemeinschaftsraum, in dem man zusammen spielen konnte. Ein Fernseher stand dort auch, so konnten wir abends zusammen den Sandmann und Jakari schauen. Jedes Zimmer hatte ebenfalls einen Fernseher, aber wer braucht den schon!?
Der Kindergarten war natürlich nicht so schön wie meiner zu Hause, aber Spaß hat er mir dort trotzdem gemacht. Sicher, es sind ab und zu mal ein paar Tränen geflossen, aber die Erzieherinnen konnten mich immer schnell davon überzeugen, doch zu bleiben. Das Spielangebot war umfangreich, es wurden auch außerhalb der Kindergartenzeit Aktivitäten angeboten.
Ein Platz für Papa
Papa hat uns abgeholt, er hat sich im Hotel nebenan einquartiert. Eine tolle Sache, denn so brauchte er nur wenige Schritte um bei uns zu sein. Leider haben wir erst spät erfahren, dass er mit einem Gastticket auch mit uns hätte essen können. Natürlich nicht umsonst, aber für einen „schmalen Euro“. Naja, Hauptsache er war wieder bei uns.
Ein Tipp für alle, die im Hotel nebenan wohnen:
Wer dort ein Zimmer hat bekommt jeden Tag 2 Stunden Besuchszeit im Schwimmbad nebenan, das FehMare, geschenkt. Man kann sich die Karten dann auch aufsparen, um später mit mehreren ins Schwimmbad zu gehen. Die Karten zählen allerdings nur in Verbindung mit der Ostseekarte, die aber alle Besucher sowieso schon haben. Wichtig ist, dass man nur die Ostseekarte vorzeigt und nicht zu erkennen gibt, dass man Kurgast ist, denn für die zählt die Freikarte nicht. Wichtig ist auch, dass wir Kinder nur 3 Jahre alt sind, denn dann hat man freien Eintritt 😉
Das alles haben wir natürlich nicht gewusst und den vollen Eintritt bezahlen müssen. Tja, was will man machen, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Ich musste es ja nicht bezahlen.
Kurioses aus der Kur
Am letzten Kindergartentag habe ich mein Schnuffeltuch „Schnuffel“ und mein Schmusehund „Schuffi“ mit in den Kindergarten genommen. Als es dann abends in Bettchen ging hab ich gemerkt, dass ich die Beiden im Kindergarten vergessen hatte. Oh, oh, da war aber „Fehmarn in Not“. Schnuffi haben wir wiedergefunden, der lag auf einem Stuhl vor der Kindergartentür, aber mit „Schnuffel“ schnuffelt wohl jetzt ein anderes Kind. In weiser Voraussicht hatte Oma vorher noch ein paar Ersatzschnuffel genäht. So konnte ich dann doch noch einschlafen.
Nicht alle Mutties hatten nur ein Kind mit, nein eine Mama hatte vier Kinder mit dabei. Das lag aber daran, dass die anderen vier Kinder zu Hause geblieben sind, sonst wären sie zu Acht gewesen und hätten fast eine Etage für sich alleine gehabt.
Eine andere Mama war ohne Kinder da. „Mit Kinder hat man ja keiner Erholung!!!“ So kann man es natürlich auch sehen.
Ein Kind war ganz ohne Mama da, das hatte nämlich seinen Vater mit dabei und er war der einzige Mann in der ganzen Kurzeit.
Noch schnell nen Abstecher
Der Abschied viel nicht leicht, aber Mama und ich haben uns, nach nur drei Wochen, dann doch wieder auf zu Hause gefreut. Wo wir gerade schon an der Ostsee waren, haben wir natürlich dem Ronald McDonald Haus Lübeck einen Besuch abgestattet. Da haben Mama und Papa gewohnt, als ich in Lübeck geboren wurde. Die konnten sich gut an Mama und Papa erinnern, die Beiden haben wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
So, jetzt kann Weihnachten kommen, schön wieder daheim zu sein.
Bis dann, Eure Püppi