Hallo zusammen, ich bin’s, der Papa von Ronja!
Kennt ihr das auch:
Es ist Abend, ich schaue auf die Uhr und merke, dass es jetzt aber wirklich Zeit wird. Die kleine Maus muss endlich ins Bettchen gehen. Auf die Frage: „Ronja, bist du müde?“, wird sogar schon mit „Ja“ geantwortet. Die Spielaktivitäten beschränken sich auf ausräumen und sinnloses durch die Gegend werfen von Spielzeugen. 20 mal wird das Sofa hochgeklettert und der Kopf in ein Kissen gedrückt. Ich versuche das Spielzeug schneller einzuräumen, als die kleine Schlafmütze es ausgeräumt und wenn alles verstaut ist, heißt es: „Jetzt aber ab nach oben.“
„Ja!“ sagt sie, geht zielstrebig zu Wohnungstür, öffnet sie und begibt sich zur Treppe. Ich wundere mich noch, dass es heute etwas schneller geht. Sie scheint wohl wirklich müde zu sein, denke ich noch so bei mir.
Die ersten vier Stufen werden schwungvoll genommen, doch dann bricht der Elan ein und die Kurze setzt sich.
„Äh, was ist jetzt den los, weitergehen!!!“
„Nein, sitzen“
„Komm, keine Faxen jetzt, es wird Zeit für die Kiste“
„Baby gehen!“
Irgendwann habe ich mal gesagt, dass nur kleine Babys noch krabbeln und große Kinder wie sie, die gehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie nicht auch noch krabbeln kann und das macht sie vorzugsweise auf der Treppe.
Ok, kein Problem, wenigstens geht es weiter.
Oben angekommen wird die Tür wieder aufgemacht und sofort dahinter ein Spurt ins Schlafzimmer hingelegt, aber nicht in ihr Schlafzimmer, sondern in unser. Hopp, auf unser Bettchen und mit den Worten „Papa zudecken!“ darauf hingewiesen, dass das elterliche Bett ab sofort ihr Schlafquartier ist. Die Uhr tickert immer weiter, aber ich bin ja kein Unmensch und decke die Kleine zu. Spaß muss sein !!!
„So, jetzt aber los, Zähne putzen“
„Ja“ ein kurzer Sprung, schon ist sie aus dem Bett, rennt durch die Tür und biegt schnurstracks um die Ecke, nur leider nicht ins Badezimmer, sondern ins Kinderzimmer.
Ok, dann halt erst umziehen und danach Zähne putzen, denke ich noch so, schaue zum Wickeltisch wo natürlich niemand steht.
Ein Blick zum Sofa zeigt mir ein kleines Kind, welches sich fest in die Kissen drückt und sagt: „Sofa schlafen!“
„Nee komm, aufstehen, ab ins Badezimmer!“
„AAAAHHHHHHH!!!!“
Ok, freiwillig klappt das nie, also ist tragen angesagt.
Das Eigenartige ist, wenn man Kinder trägt und sie dabei verspielt, müde oder lieb sind, kann man sie problemlos heben. Geschieht es aber gegen ihren Willen, haben die kleinen Terroristen eine Technik entwickelt mit der 11 Kilo wie 33 wirken. Die Beine werden angewinkelt, die Arme nach oben gesteckt uns es wird laut geschrien. Position „Nasser Sack“ wird eingenommen.
Normalerweise steht sie auf einem Stuhl vor dem Waschbecken, aber an stehen ist gerade nicht zu denken. Auf dem Stuhl knien ist aber doch etwas zu unbequem, also wird sich dann doch freiwillig hingestellt. Zahnpasta auf die Bürste und los gehts.
„Mund auf“ das Zahnputzlied wird angestimmt und es wird geputzt was das Zeug hält.
„Ronja, nach oben gucken“ ….. „Mund auf“ ….. „weiter auf“ …. „nicht auf die Zahnbüste beißen“ …. „Nein, der Wasserhahn bleibt noch aus“ … „aus, habe ich gesagt “ …. „AUS!!!“ …. „so, fertig, ausspucken“ … „ahhhh, ins Waschbecken, nicht an den Pullover“ … „so, jetzt Wasser an “ … “ die Hände sind nass genug, Schlabbermund abputzen“ … „Mund abputzen“ … „ok, dann mache ich das halt“ … „Hände und Mund abtrocknen“ … „Nein, nicht die Ärmel runter krempeln, erst abtrocknen“ … „NICHT, AHHHH, egal“
„Los umziehen!“ bevor sie wieder in unser Schlafzimmer läuft wird sie vorsichtshalber direkt getragen. Ich sag nur: „nasser Sack“
Auf dem Wickeltisch angekommen geht es zu Anfang auch ganz fix. Klamotten aus, bei den Socken angekommen heißt es dann manchmal „ALLEINE!“ Ok kein Thema. Die kurzen Socken werden auf 20 cm Länge gezogen, bis sie schließlich mit einem Ruck vom Fuß abgehen. Manchmal kommt dann noch ein „AUA Nase!„, weil natürlich immer in Richtung Gesicht gezogen wird. Etwas widerspenstig wird die neue Windel angelegt, aber da hat man ja mittlerweile seine Tricks. Schlafanzug …. Schlafsack … ab auf Sofa, noch etwas trinken!
Normalerweise trinkt die Kleine Abends gerne noch etwas Milch, heute kam aber ein: „Papa, Wasser trinken“
OK, habe ich so bei mir gedacht, irgendwann muss es mit der Milch ja vorbei sein, warum nicht heute.
Wasser steht im Flur bereit, also schnell die Milch weg stellen und dann Wasser heran holen und der Maus zum trinken gereicht. Es wird angesetzt und einen Milliliter später :
„Papa Milch!“
„Nix da, du wolltest Wasser, da hast du es, jetzt trink!“
„MIIIIIILLLLLLCCCCCCHHHH“
*Arghs* Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich jetzt besser nicht anfange zu diskutieren, sonst komme ich gar nicht mehr runter. Also, Milch holen und Prost! Das klappt dann auch und wenn sie ausgetrunken hat merkt man, dass die Augen schon etwas schwerer sind.
„So, jetzt ab ins Bettchen“
„Schmusen!“
Wer kann da schon „Nein“ sagen also noch 2 Minuten geschmust und dann ins Bett.
So jetzt aber hinlegen, Knutschi, „Gute Nacht, ich liebe Dich, schlaf gut“
„Nacht, liebe auch,schlaf gut“
Das Babyphone ist an, ich gehe nach Unten. Aus dem Babyphone kommt etwas gesabbel, wird mit der Zeit aber weniger.
Plötzlich: „Papa, Lalala aus!“
Verdammt, ich habe vergessen auf den Knopf zu drücken, dass die Spieluhr nochmal 20 Minuten spielt.
„LALALA AUS!!!!!“
Treppe hoch, Tür auf, Musik an, „Ronja, jetzt wird aber geschlafen“
„Papa Sofa!“
„Nee Schatz, Papa ist auch müde und will jetzt auch ins Bett, Nacht“ Notlügen sind erlaubt
„Gute Nacht“
Mal wieder unten angekommen höre ich wieder nur gesabbel aus dem Babyphone,
„Opa Peter, Mama, ….bla bla bla“
Ruhe kehrt ein, ein kleines aufjammer zwischendurch, aber nichts Ernstes.
Ruhe, ruhe …….
…..
….
…
..
.
“ MMMMMUUUUHHHHHAAAAAA !!!!“
Das hört sich nicht gut an, ich hüpfe die Treppe in Windeseile hoch, öffne die Tür zum Kinderzimmer und sehe die Kleine im Kinderbett sitzen und weinen was das Zeug hält,
„Was ist denn los, Maus?“
„Schnuffel (ihr Schnuffeltuch) runter fallen!!“
Und deshalb so ein geheule? „Hier hast du es wieder und jetzt schlafen“
„Sofa“
„Ruhe jetzt und schlafen“
„Papa Sofa“
„Nein, Papa ist auch müde“
„MMUUUHHHAAAA!“
„Ist ja gut, 2 Minuten bleibe ich sitzen, aber dann musst du jetzt auch schlafen, ja?“
„Ja!“
„Gute Nacht“
„Nacht“
Die Kleine dreht sich zur Seite und ich höre wie sie an ihrem Schnuffeltuch schnuffelt. 20 Skekunden später ist totale Stille im Raum und ich schleiche mich heraus.
Das war’s, dieses mal aber wirklich! Zum Glück läuft es nicht immer so, letzte Woche gab es einen Tag, an dem sie schneller eingeschlafen ist 😉
Bis dann, Papa Torsten