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Ronjas Buch - Wer früher kommt ist länger da

Die Jungs können kommen
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γεια σου/σας!

Heute fangen wir mal wieder mit einem Suchbild an. Was fällt auf?

 

 

Richtig, man sieht es kaum, aber die Nabelschnur ist weg, heute Morgen lag sie einfach in meinem Bettchen. Abgefallen!!! Schwester Elke meint, das wird ein Bikini-Bauchnabel. Das hat Papa nicht ganz so gerne gehört, weil er Angst hat, dass die Kerle Schlange stehen.

So schwer wie heute Morgen war ich noch nie! 1470g !!! Jepp, ich hab mein Geburtsgewicht überschritten. Leider kann ich nicht so gut kackan wie der Papa. Mein Bauch ist etwas aufgebläht. Mama und eine Schwester haben deshalb ´ne Bauchmassage gemacht, da wurde die Trompete schon mal etwas frei geblasen. Etwas dick war der Bauch danach noch, ich denke, es ist nur ´nen Pumps, aber vorsichtshalber hat Frau Dr. Faust mal etwas Blut abgenommen um abzuchecken, dass es keine Entzündung ist. Mama meint, ich hätte Papas Füße, naja seht selbst ….

 

 

 

… soll das schon Größe 47 sein? Im Leben nicht!

αντίο

Ronja

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Langeweile gibt`s hier nicht
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Salve !

Mama und Papa haben sich mit den Schwestern jetzt so geeinigt, dass sie immer um 9:15 und 17 Uhr zu meiner Versorgung, also Temperatur messen, wickeln, känguruhen usw. vorbei kommen. Zwischendurch sind sie natürlich auch immer da, geht ja gar nicht mehr ohne mich ;-).

Heute war es etwas anders, Schwester Birgit hat die Reinigungsprozedur schon vollzogen und begann den Morgen fragend mit “ MORGEN, WER IST MIT KUSCHLEN DRAN? „, die Mama meinte, dass Papa heute Morgen dran ist. Darauf erwidert Schwester Birgit, „JA DANN, AUSZIEHEN“. Leider kann man mit geschrieben Worten nicht den Tonfall wiedergeben, Papa meinte aber, dass er die Schwester aus einem Film kennt, in dem sie Ausbilder war. „RAMBO IV“ oder so ähnlich, hieß er glaube ich.

Irgendwie hatte das Ganze auch ein wenig Witz, denn beendet wurde die Kuschelstunde mit „SO HERR VOLMER, LANGSAM IST SCHLUSS MIT LUSTIG“

Irgendetwas lag mir heute sowieso quer im Magen, vielleicht der Tomaten-Nudeltopf den Mama gestern als Muttermilch ausgepumpt hat. Da hab ich beim Känguruhen mir so richtig schön in die Buchse gebollert. Das hat Schwester Birgit mitbekommen, als sie mich in den Inku zurück gelegt hat. Eigentlich hab ich damit gerechnet, dass Papa mich neu wickelt, er glaube ich auch. Es kam aber nur ein „ICH MACH DAS MAL EBEN“

Was dann geschah, kann man nur durch jahrelanges Reinigen von Kalaschnikovs lernen. Der Schalldämpfer wurde abgenommen, Kimme und Korn gesäubert und ein neuer Schalldämpfer angezogen. Das Ganze in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Das eine steht fest, so schnell war bei mir noch keine.

Ich will kein schlechtes Licht auf Schwester Birgit werfen, sie kümmert sich gut um uns Säuglinge. Sie ist halt sehr souverän, bei dem was sie macht und wie langweilig wäre die Welt, wenn alle gleich wären!?

Abends gab es von Mama dann das Versorgungsprogramm. Knuddeln und knutschen extrem. Na wartet, wenn ich erst mal zurückknutschen kann, bekommt ihr das alles wieder.

Mama und ich nehmen jetzt an einer deutschlandweiten Studie zur langfristigen Entwicklung von Frühchen teil. Dabei werden auch die genetische Veranlagung oder spätere Umweltfaktoren mit berücksichtigt. So jung und ich diene schon der Wissenschaft. Toll!

Beim Knuddeln mit Mama ging es dann mit meinem Bauchweh. Schwester Annika hat mich dann im Inku schön gebettet und dem Papa wollte ich deutlich machen, dass er nicht so viele Fotos machen soll. Daran hält er sich aber glaube ich nicht.

 

So, wir sehen uns.

Ciao, Eure Ronja

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Magenverstimmung?
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Hallo Freunde der Nacht!

Heute Morgen war ich etwas knitterig und hatte gar nicht so richtig Lust, von Papa versorgt zu werden. Und um das zu zeigen, hab ich mal richtig schön mit Ärmchen und Beinchen gestrampelt. Die Hose war zwar vollgebollert und ich war froh, als sie gewechselt wurde, aber ganz so leicht muss man es dem Papa ja auch nicht machen.

Nach getaner Arbeit durfte Papa dann mit mir knuddeln. Da war ich dann auch wieder lieb und hab` noch ein wenig geschlafen.

Vorher hat mir Schwester Edelgard, die heute schon wieder Frühschicht hatte, mal ein Schlückchen aus der Pulle gegeben. Ein paar Mal saugen saß auch heute wieder drin!

 

Mama hat gesagt, dass sie heute mit dem Fahrrad ein paar Meter unterwegs waren bis zu einem Shoppingcenter in der Nähe. Lange haben sie es aber nicht ausgehalten, Mama hatte Sehnsucht, Papa natürlich auch, der gibt es aber nie zu! Nachmittags haben sie mich aber schön schlafen lassen und zum Abend hin durfte Mama sich dann um mich kümmern. Wickeln, Temperatur messen, knuddeln und als extra Zugabe gab es von mir nach dem Essen noch ein paar Würger mit Breche, auf die Mama. War nicht Absicht, aber es passte irgendwie nichts mehr rein!

Mama hat es nichts ausgemacht, war ja ihre Milch und kam von mir. Dann ist alles halb so wild!

Mein derzeitiges Kampfgewicht liegt bei 1390g, größer bin ich seit der Geburt noch nicht geworden, aber beim Kopfumfang hab ich zugelegt.

Viel ist heute nicht passiert, auf der Frühchenstation ist es ein Kommen und Gehen. Nur Drei bleiben immer da, ich, Mama und Papa. Macht aber nix, weil die Schwestern mich in ihr Herzchen geschlossen haben (hoffe ich). Schwester Antje meint, ich hätte starke Ähnlichkeit mit Mama und böse Zungen behaupten, die Finger und Zehen hätte ich von Papa. Na schönen Dank, hoffentlich werden sie nicht ganz so lang!

Gut gehn,

Eure Ronja

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Mein neues Haus
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Hi,

heute hab ich einen neuen Inkubator bekommen, da ging aber die Eingangsklappe nicht richtig zu. Papa hat gesehen dass da etwas schief war und Schwester Elke hat das Teil dann auseinander gebaut und den Fehler behoben. Heute will ich ihn aber nicht zu viel loben, weil er am Abend beim Wickeln, eine Öffnungsklappe vom Inku abgebrochen hat. Da hatte er seinen „Handwerkerbonus“ schon wieder verspielt. Manchmal ist er halt noch etwas ungeschickt. Zum Glück hatte Schwester Edelgard Dienst. Die wusste sofort Bescheid und hat mal eben ihr ultimatives Schraubendreherset geholt, mit dem man wahrscheinlich die MIR auseinander nehmen könnte. Kurzerhand wurde das Türchen abgeschraubt, aus dem Keller ein neues geholt und wieder angeschraubt. Hat der Papa nochmal Glück gehabt.

Mama hat mich heute Morgen fertig gemacht und dann zu Papa getragen, der lag schon bereit zum Känguruhen. Abends hab ich dann nochmal ein paar Stunden mit Mama gekänguruht. 40g sind wieder drauf, ich hab jetzt 1380g.

 

Schwester Edelgard hat die ersten zaghaften Versuche gemacht mich mit einem Frühchen-Nuk zu füttern. Ist noch recht anstrengend, aber ein paar Mal hab ich gesaugt.

 

Im Großen und Ganzen geht es mir sehr gut. Mama und Papa sind sehr zufrieden mit mir. Ich aber auch mit ihnen, das machen die schon gar nicht so schlecht.

 

Und jetzt ……………..

 

 

…. gute Nacht !

Eure Ronja

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Deutschland 4 – Argentinien 0
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Ola!!

So, so, heißester Tag des Jahres. Ich hab´ mein ganzes Leben bis jetzt in 33 Grad Umgebungstemperatur verbracht und ihr stöhnt wegen eines Tags. Und weil das so ein heißer Tag werden sollte und die Deutschen heute spielen, war baden angesagt. Schwester Edeltraud, ich darf Edel sagen, hat sich meiner angenommen und mir gezeigt, was es heißt, keinen Dreck mehr hinter den Ohren zu haben.

 

Papa hat mich abgetrocknet und ´ne neue Windel angezogen. Danach ging es mir mal wieder richtig gut. Die Waage hat gesagt, dass ich wieder ein paar Gramm zugenommen habe. Ich wiege jetzt 1340g. Das sind 80,3839 Täfelchen „Ritter Sport Mini“. Ist doch schon mal was. Alle zwei Stunden bekomme ich Mamas Powerdrink, zurzeit 19 ml pro Ladung (lecker). Leider noch über die Magensonde, aber ich arbeite dran. Papa hatte mich anschließend auf dem Arm.

 

Nachmittags hab ich mit Schwester Grit und Schwester Elke das unglaublich geile Fußballspiel geschaut. „WIR WERDEN WELTMEISTER !!!!!“

Mama und Papa haben das Spiel auf der Großleinwand im Hörsaal der Uniklinik geguckt. Dieses Mal wurde aber mein Inkubator mit einer Deutschlandfahne dekoriert, ich denke, das war der Grund, warum sie so gut gespielt haben.

Nach dem Spiel hat mich Mama dann gewickelt und Fieber gemessen und anschließend haben wir wieder gekänguruht, nach so viel Aufregung tat uns beiden das mal gut.

 

<gesungen> „und wir holen den Pokal ………..“

Tschö mit ö, Eure Ronja

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Wann kommt denn der Papa?
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Buenos Dias.

Irgendwie steht dem Papa auf der Stirn geschrieben, dass er am Werkzeugkoffer was kann und sonst auch ziemlich hilfsbereit ist. Mama hat mich heute Morgen gerade gewickelt, da kam von einer Schwester schon die Frage, wann denn wohl der Papa kommt, sie bekommt ein Ventil nicht in die Druckluftdose.  Sie hat es dann wohl doch geschafft. Als er jedoch da war ging gerade zufällig eine von diesen Gelenklampen kaputt, die am Regal befestigt sind um die Inkubatoren zu beleuchten.

Dann hab ich es das erste Mal bei Papa gesehen, dieses Strahlen in den Augen und die riesen Sprechblase über seinem Kopf, in der geschrieben stand „REPARIEREN!“. Blitzschnell hat er Schwester Sylvias verzweifelte Situation an der Lampe erkannt und nur auf ein „könnten Sie mal“ gewartet. Das dauerte ihm aber etwas zu lange und um Zeit zu sparen und seine wochenlange  Werkzeug-Abstinenz zu beenden kam ein „darf ich mal?“

Das wurde natürlich dankend angenommen. Eine kurze Analyse ergab, dass sich eine 4er Inbus Schraube an der Halterung gelöst hat und deshalb der gesamte Raum in Schutt und Asche gelegt und neu aufgebaut werden muss.

Naja, ganz so schlimm war es nicht, aber ´nen 4er Inbus oder einen passenden Schraubendreher hätte er dann schon gebraucht. In einem Raum, wo ausschließlich Frauen arbeiten, oder Ärzte die so gepflegte Hände wie Frauen haben, war es natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, einen 4er Inbus zu finden. Angeblich gäbe es einen Werkzeugkoffer, aber nur Schwester Kerstin weiß, wo der steht, die hat aber erst die Nachmittagsschicht.

Was für ein Glück für Papa. So konnte er sich auf sein Fahrrad schwingen und in den Baumarkt fahren und ein Inbusset kaufen. In der Nachmittagsschicht hat Schwester Kerstin gesagt, dass der Werkzeugkoffer natürlich totaler Müll ist und das Letzte was da drin wäre, sei ein Inbusschlüssel. Papa hat die Lampe dann mit dem Inbusschlüssel aus dem Baumarkt repariert und das Set als Geschenk von mir an die Schwestern der Station 12n mit den Worten “ möge es der Beginn einer großen Werkstatt sein “ überreicht.

Mama hat mich in der Zwischenzeit mal wieder nach allen Regeln der Kunst durchgeknuddelt und verpflegt. Beim Känguruhen haben wir uns wieder gegenseitig gekrault. Hach das war wieder herrlich.

Ich hab wieder etwas zugenommen und meine ersten Tropfen aus einer Flasche getrunken, war aber noch zu anstrengend.

Adios

el bebe Ronja

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Die drei Weisen aus dem Morgenland
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Liebe Brüder und Schwestern.

An jenem Morgen kündigte Erzonkel Olaf frohlockend an, dass ein großes Paket die Herberge „Zum Goldenen Bogen“ erreichen werde. Das Weib und ihr Mann waren sehr aufgeregt, denn sie wussten eine Nachricht, die auf zauberhafte Art und Weise auf ihr Sprechgerät übermittelt wurde, im ersten Moment gar nicht zu deuten. Ein Rückruf brachte aber Licht in das Dunkel der Nacht und so geschah es tatsächlich, dass die drei weisen Tanten aus dem Morgenland jubilierend in der Herberge eintrafen. Tränen der Freude flossen und Geschenke aus Gold, Weihrauch und Myrrhe wurden für das Erstgeborene überreicht.

Mit anderen Worten:

Diana, Karin und Silke sind in aller Herrgottsfrühe losgefahren um MICH zu sehen. Mensch, hab` ich mich gefreut.

Tante Diana war dann als erstes zur Besichtigung im Frühchenzimmer. Ich meine, ich hätte ein paar Krokotränchen kullern sehen, oder warum hat Schwester Sylvia ihr das Megapack Taschentücher gereicht? Naja egal, ich hab` mich ja auch gefreut. Vor allem, dass mich jeder mal gekrault hat, fand ich wirklich schön. Wenn ich groß bin, kraule ich euch auch.

Ich glaube, ich habe einen bleibenden Eindruck hinterlassen, vor allem bei Tante Diana, denn die stand gerade zufällig neben dem Inkubator, als Mama mich schön neu wickeln wollte. Eigentlich hab` ich gedacht, dass Papa mich heute Morgen wickelt, deshalb hatte ich `ne volle Ladung für ihn bereit gehalten, die sich dann torpedoähnlich durch die Öffnung des Inkubators auf Mamas Arm und Tante Diana Hose und Schuhe entlud. War für alle `ne ganz beschissene Situation, selbst für den Inkubator.

Schwester Sylvia war dann so freundlich und hat meine Sauna und den Boden wieder sauber gemacht. Eigentlich haben alle darüber gelacht, so schlimm war es wohl nicht. Durch dieses Schissgeschick hat mich Mama das erste Mal eingemummelt in einer Decke in ihren mütterlichen Armen gehalten. Man könnte meinen, ich hätte es geplant 😉

Noch bekomme ich meine Nahrung über eine Magensonde mit Spritze (links), aber heute hab ich gesehen, dass ich in Zukunft andere Wege nehmen muss.

Wo ich dann schutzlos im Mamas Armen war, gab´s natürlich noch ´ne Knutschattacke …

und Papa hat mich noch gekillert.

Am Abend haben die Schwestern dann gesagt, dass ab jetzt ganz auf die Cpap-Beatmung verzichtet wird.

 

Ein schöner Tag, mit schönen Gästen und schönen Nachrichten.

„Und sie fanden ein Kind, gebettet im Inkubator liegend“ (das Teil an meinem Kopf ist kein Heiligenschein oder eine Lampe die Papa mir installiert hat, es ist das Licht, was sich im Glas spiegelt 😉 )

Eure Ronja